Werte pflegen

Von Herr Maier

Die Marktwirtschaft soll Mittel zum Zweck, ein Werkzeug, und nicht Bestimmung sein. In den Zeiten der ausufernden Märkte vergas man vollständig über Werte zu sprechen, Märkte und Wachstum waren und sind die einzigen Themen von Relevanz. Und so sind wir heute zu einer Marktgesellschaft geworden in der die Märkte neue Werte schaffen. Selbst die Wirtschaftkrise ab 2008 hat kein Werteumdenken angestoßen, was äußerst bedenklich ist.

Eine Marktgesellschaft jedoch ist eine Lebensweise, in der das Wertesystem des Marktes in alle Aspekte menschlicher Bemühungen eingesickert ist. Sie ist ein Ort, an dem alle sozialen Beziehungen marktförmig geworden sind. (Sandel, S18)

Wenn man Dinge zu Handelswaren macht, muss man auch über die allgemeine moralische Auffassung hierüber nachdenken und diskutieren. Die Politik hat dies viel zulange vernachlässigt. Man muss also über Güter wie z.B. Gesundheit, Ausbildung, Familie und auch über existenzielle Dinge wie Arbeit und Entlohnung unter moralischen Gesichtspunkten neu nachdenken.

Durch die Politik müssen den Märkten moralische Grenzen gesetzt werden und die großen Fragen der Menschen beantwortet. Hierbei muss sich jede Entscheidung auf eine breite moralische Basis stützen, sonst verändern sich allgemeingültige Werte. Menschen verdrießen und werden der Politik müde.

Damit die ehemals richtigen Werte nicht neuerlich korrumpiert und verändert werden, benötigen wir eine Instanz, die die Werte, die uns wichtig sind schützt und überwacht, die unsere Werte bewahrt.