Städtebau

Von Herr Maier

Im Sinne der Erhaltung der Natur muss auch unser seit Jahrhunderten gewachsenes städtebauliches Wohnkonzept überdacht werden. Wenn jeder sein eigenes Heim, seine eigene Garage und seinen eigenen Garten baut, dann fehlen Synergieeffekte und Material, Raum und Nachbarschaft werden verschwendet. Verschwendet um Eigentum zu schaffen und zu erhalten.  Wenn wir Natur als höchsten Wert erachten, dann müssen wir auch bereit sein, der Natur ihr Recht zu geben und Eigentumsverhältnisse ihr unterzuordnen, notfalls mit Entschädigungen.

Die moderne Gesellschaft wird enger zusammenrücken müssen um glaubhaft ihren Beitrag zur Erhaltung der Natur zu leisten. Die Ausweisung immer neuer Baugebiete ohne neue, nachhaltige Wohnkonzepte ist daher zu stoppen. Leerstehende Gebäude, gerade im industriellen und gewerblichen Bereich müssen genutzt werden, bevor neue Flächen hierfür erschlossen werden.

Ein Zukunftskonzept könnte z.B. wie folgt aussehen: In neu definierten Baugebieten werden große Gemeinschaftsanlagen gebaut, in denen Menschen ganzer Dörfer gemeinsam leben. Dies im Einklang mit der Natur und modernem Wohndesign. Die Grundstücke der alten Gemeinde werden renaturiert. Dieses Zusammenrücken führt dazu, dass Dämmung, Dächer, Fassaden nur einmal und in einer Gemeinschaft, als Aufgabe und in Verantwortung der Gemeinde kostenlos im Rahmen der öffentlichen Grundversorgung, geschaffen werden müssen und so Ressourcen geschont werden. Es genügt eine große Zufahrtsstrasse, da in einer gemeinschaftlichen Tiefgarage geparkt wird. Der Erhaltungs- und Pflegeaufwand wird sich dadurch erheblich reduzieren. Innerhalb des Komplexes wird sich mit Fahrrädern und oder anderen ökologischen Fortbewegungsmitteln bewegt, da die Wege kürzer als heute sind. Die alten Energieschleudern (Gebäude), die nicht erhaltenswert sind, werden entsorgt. Historisch wertvolle Gebäude werden dabei erhalten und als Zentrum zur Begegnung eingeplant. Hier könnten Verwaltung, Gastronomie und Geschäfte ihren Platz finden.

Die Landschaftspfleger der Kommunen werden andere Aufgaben erhalten. Statt Beete und Rabatten einfach nur schön und in Ordnung zu halten werden an diesen Stellen Obst und Gemüse so angebaut, dass sich die Bürger daran frei bedienen dürfen. Natur- und ortsnahe Nahrung wird ein wichtiges Thema der Zukunft sein.