Nachhaltigkeit
Bescheidenheit sollte von der Spitze der Gesellschaft vorgelebt werden, damit sie wieder zur Tugend wird. Bescheidenheit oder Genügsamkeit sind Tugenden, die die Nachhaltigkeit zum Ergebnis haben. Wer dreimal überlegt, wofür das Geld investiert wird, prüft deren Sinn und wirtschaftet automatisch nachhaltig.
Abwrackprämien sind ein Zeichen von Verschwendung und Ignoranz der Natur gegenüber. Der Berliner Hauptstadtflughafen, Stuttgart 21 oder die Hamburger Elbphilharmonie[ref]http://de.wikipedia.org/wiki/Elbphilharmonie[/ref] sind Projekte, die ohne nennenswerte Konsequenzen dreistellige Millionenbeträge an Steuergeldern verschlingen, die im Vorhinein gar nicht geplant waren. Das Drohnen-Debakel der Bundeswehr oder die Milliarden für U-Boote, deren Stahl kein Salz-Wasser verträgt, [ref]http://steuer-123.de/bundeswehr-steuerverschwendung-geht-weiter/[/ref] die Verantwortlichen Politiker sind noch im Amt, die Industrie zahlt keine Entschädigungen. Wer mit Geld zu haushalten weiß, der wird auch die Verantwortlichen finanziell zur Rechenschaft ziehen. Hier und da tritt jemand zurück, aber finanziell ruiniert ist keiner von den Rücktrittkandidaten. Wer mit Steuergeldern in solchen Dimensionen verschwenderisch umgeht gehört bestraft. Ein Rücktritt genügt da nicht.
Fortschritt und Beschleunigung kosten nicht nur Geld und Ressourcen, viele Menschen kommen mit der Beschleunigung im Leben gar nicht mehr mit. Sie einfach sich selbst zu überlassen und hinter sich zu lassen kann man sich leisten, wenn man jung oder gut bezahlt ist. Anständig ist diese rücksichtslose Haltung sicherlich jedoch nicht. So wie wir uns an den Ärmsten orientieren sollten, so sollten wir uns auch an den Langsamsten in der Gesellschaft orientieren, wenn wir ein gutes Leben in unserer Gesellschaft zum Ziel haben.
Fortschritt bedeutet Veränderung und Beschleunigung des Alltags, des Berufs und bedeutet auch den Verlust von liebgewonnenen oder angewöhnten Verhaltensweisen. Fortschritt bedeutet auch zwanghafte Umgewöhnung und Angst davor den Anschluss zu verlieren. Steter Fortschritt bedeutet aber vor allem die Beständigkeit und damit die Nachhaltigkeit aufs Spiel zu setzen, da sich nicht jede Entscheidung im Sinne des Fortschritts als sinnvoll erweist. Daher sollte jede Entscheidung mit Ehrfurcht und im Einklang mit den universellen Werten erfolgen. Atomstrom erweist sich heute als Kostenfalle für die Bürger, obwohl die Energiekonzerne über 60 Jahre sehr gut am Atomstrom verdient haben. [ref]http://www.welt.de/wirtschaft/article13536816/Atomausstieg-kostet-Buerger-32-Milliarden-Euro.html[/ref][ref]http://www.spiegel.de/politik/deutschland/kosten-in-milliardenhoehe-fuer-entsorgung-des-deutschen-atommuells-a-892926.html[/ref] Die unklare Entsorgung des atomaren Restmülls soll nun wieder auf die Schultern der Bürger übertragen werden. Wer kann garantieren, dass es sich mit fortschrittlichen Zukunftstechnologien wie Genfood oder Fracking nicht ebenso verhalten wird.
Die Erfahrung zeigt, meist werden Entscheidungen voreilig gefällt oder nicht richtig verfolgt. Zudem braucht man Vieles nicht unbedingt. Musste es in Deutschland z.B. ein immens teures, neuentwickeltes Maut-System sein oder hätten es ein paar Aufkleber, wie z.B. in der Schweiz, nicht auch getan? Im Sinne der Nachhaltigkeit sollte man Fortschritt etwas entschleunigen und unternehmerisches Wirtschaften auch für Politiker einführen. Denn es geht um unser Geld.
Nicht alles was technisch möglich ist, ist im Sinne der Nachhaltigkeit sinnvoll.