Nachhaltiges Handeln

Von Herr Maier

Im Sinne der Natur, des ersten universellen Wertes, muss sorgsam und mit Ehrfurcht mit den vorhandenen Ressourcen umgegangen werden.

Abwrackprämien oder andere Konjunkturpakete zeigen die Ignoranz und die Perversion im Umgang mit unserer Natur und ihren Rohstoffen durch unsere Politiker. Dies alles nur im Sinne des Wirtschaftswachstums. Hier zeigt sich am allerehesten, warum unsere etablierten Parteien versagt haben. Sie haben keine Einsicht und zeigen kein Verständnis um unsere Lebensgrundlage und leben heute noch in der Nachkriegs-Wirtschaftspolitik der 60er Jahre.

Wir müssen dafür sorgen, dass natürliche Ressourcen wieder wertgeschätzt werden. Warum benötigen wir regelmäßig neue Handys? Warum ist ein Auto heute schon mit 12 Jahren alt, wo es früher noch locker 10 Jahre weiterlief? Warum sind Flicken auf Kleidung nicht mehr gesellschaftsfähig und die Langlebigkeit eines Produktes ein Prädikat? Ich würde mal gerne einen Politiker sehen, der einen geflickten Anzug trägt. Er wäre mir sympathisch. Warum fördert man nicht die tausenden von kleinen Werkstätten und subventioniert die Reparatur alter Autos, anstatt durch die Abwrackprämie nur die Großkonzerne und ihre Anteilseigner zu Gewinnern zu machen. Hier muss ein Umdenken in der Politik und der Bevölkerung entstehen und dieses Umdenken würde am besten von den Vorbildern und Idolen ausgehen.

Warum müssen Unternehmen Ihre Anlagegüter abschreiben? Ich bin dafür die Abschreibung auf Anlagegüter abzuschaffen. Sicher würde dann weniger angeschafft und nachhaltiger gewirtschaftet. Zudem stiegen die Gewinne und die Unternehmen würden realistischere Steuern zahlen. Man könnte hier die ganze Gewinnermittlung und Billanzierung aufs Einfachste reduzieren.

Wen wir auf Wirtschaftwachstum verzichten würden, würden wir auch niemanden mehr brauchen, der uns und unseren Kindern sagt, was wir Unnötiges benötigen. Werbung wäre allerorts überflüssig. Man könnte sie abschaffen. Wie entspannend wäre eine Welt ohne Werbung. Evtl. käme man dann auch wieder dazu Weihnachten und nicht den Konsum zu feiern.

Zum nachhaltigen Handeln zählt es aber auch Kräfte zu bündeln. Hier denke ich besonders an die Institutionen der staatlichen Grundversorgung, wie z.B. der öffentliche Transport. Busse und Züge müssen finanziell so attraktiv sein, dass sie wieder von der Masse genutzt werden.  Das jede Familie mindesten zwei Autos besitzt, kann nicht auf Dauer mit einer unversehrten Umwelt einhergehen und schon gar nicht darf es ein Zeichen für soziale Kompetenz oder gar soziale Stellung sein.

Es reicht also nicht die Nachhaltigkeit auf die Bürger abzuwälzen und gleichzeitig diese Bemühungen dann durch Konjunkturprogramme zu torpedieren. Hier ist als erstes der Staat in der Verantwortung.

Auch Zuverlässigkeit und Beständigkeit in der Staatsführung gehören zum nachhaltigen Handeln. Der Bürger möchte wissen woran er ist und sich nicht ständig auf Neues einstellen müssen. Nur so gibt ihm der Staat Sicherheit und nimmt Ängste. Wir benötigen keine Rechtschreibereform am laufenden Band oder immer neue Vorschläge zur privaten Altersvorsorge. Wir benötigen die Aussage „Die Rente ist sicher!“ und das auf lange Zeit. Evtl. sollte man sogar die Parteien auf 8 statt auf 4 Jahre wählen aber natürlich mit der Möglichkeit von Volksentscheiden bei wichtigen Themen. So würde eine Partei etwas bewirken können und Beständigkeit wäre ein möglicher Gewinn.