Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit

Von Herr Maier

Verlässlichkeit in der Politik ist wichtig, um dem Volk den Glauben an Beständigkeit und damit auch Sicherheit zu geben. Entscheidungen und Gesetze müssen vor Verabschiedung gut durchgedacht sein, da sie länger als eine Wahlperiode Bestand haben sollten.

Das Wichtigeste aber ist der Verlässlichkeit auf die gemeinsamen Werte. Kinderarbeit und damit die Missachtung der Menschenrechte darf nicht toleriert werden. Unternehmen, die unter solchen Bedingungen produzieren lassen gehören bestraft. Nur so lebt man Werte glaubhaft.

Wer aus humanitären Gründen Krieg führt, der muss im Anschluss auch die entstehenden Flüchtlinge aufnehmen. Gleichzeitig hat er die alleinige Verantwortung für den Wideraufbau und eine menschenwürdige Sozialisierung der Gesellschaft. Das gebietet der Anstand und die Glaubwürdigkeit der Werte, die man repräsentieren will. Man kann nicht stolz auf sein Rechtssystem und seine Menschenrechte – auf seine Werte – sein und gleichzeitig Gefangene ohne Anklage und unter menschenunwürdigen Bedingungen über Jahrzehnte in Guantanamo gefangen halten. 

Wer „Finanzhilfen“ zur Rettung Griechenlands zur Verfügung stellt, dies mit Ultimatum durchsetzt und anschließend Milliarden an den Zinsen verdient, handelt nicht selbstlos und auch nicht anständig. Denn damit kann man sicher nicht mehr von „Hilfen“ sprechen, sondern von der Ausbeutung eines ärmeren Landes zu Gunsten des reicheren Landes. Das ist der typische menschenverachtende Kapitalismus unserer Zeit und hat nichts mit unseren Werten zu tun.

Der Kapitalismus beraubt uns so unserer Werte und unserer Glaubwürdigkeit in der Welt.