Umweltvernichtung und Klimawandel bekämpfen
An der Quelle von Flüssen, im Trinkwasser und in nahezu sämtlichen Lebewesen der Meere wird bereits heute Mikroplastik gefunden und die größte Menge an Plastikmüll wird erst noch von der Umwelt verarbeitet werden müssen. Wenn das Plastik jedoch direkt in unsere Nahrungskette gelangt, ist unsere Gesundheit direkt bedroht. Der Einsatz von Mikroplastik in Kosmetika und Hygieneartikel ist heute immer noch erlaubt, niemand in der Politik versteht ernsthaft, das uns das krank macht. Eine Freiwillige Selbstverpflichtung der Industrie ist, wie stets, wirkungslos, weshalb der Staat in der Pflicht steht etwas zu unternehmen.
Wir müssen das Plastikaufkommen drastisch reduzieren um der Natur, unserer Gesundheit und einem guten Leben in der Zukunft gerecht zu werden. Es scheint in Vergessenheit geraten zu sein; Plastikprodukte sind erst in den 60er/70er Jahren vermehrt auf den Markt gekommen. Davor gab es z.B. in den Möbel- und Lebensmittelgeschäften nahezu kein Plastik, auch keine Plastiktüten. Warum kann das in einer modernen Gesellschaft heute nicht auch wieder funktionieren?
Die Abholzung des Regenwaldes macht ca. 15% des weltweiten CO2-Ausstoßes aus. Die Regenwälder speichern besonders viel CO2, welches durch die Abholzung wieder in die Atmosphäre gelangt und dort wie das Glasdach eines Treibhauses wirkt und so zur globalen Erwärmung beiträgt. Gleichzeitig sterben durch die Abholzung jeden Tag 100 Tier- und Pflanzenarten für immer unwiederbringlich aus. Das sind jedes Jahr 36500 Spezies, die der Mensch jährlich auf seinem Gewissen hat.
Zudem breiten sich auf den Gebieten des ehemaligen Regenwaldes Wüsten aus und Wassermangel wird die Folge sein, da der trockene Boden den Regen aufsaugt und über das Grundwasser ableitet. Die durch die Erderwärmung eingeleitete Gletscherschmelze führt zu Trinkwasserknappheit in allen Hochgebirgsregionen der Erde. Das Leben der Menschen wird durch die Vernichtung der seit Jahrtausenden gewachsenen Ökosysteme in seiner Existenz bedroht.
Wir können nicht länger so tun, als wenn uns die Umweltzerstörung in anderen Ländern nichts anginge, wir müssen hier außenpolitisch internationale Lösungen finden und die Zerstörung der Umwelt aufhalten. Eine intakte Natur wird irgendwann zu den wertvollsten Bodenschätzen eines Landes zählen.
Das schmelzende Eis an den Erdpolen, Gletschern und auf Grönland, die Erwärmung der Ozeane und der fortschreitende Anstieg der Meeresspiegel sind Folgen der Erderwärmung und betreffen direkt unsere Lebensgrundlagen in Form von Nahrung, Wasser und Land. Eigentlich sollte es unser ureigenes Interesse sein, den Klimawandel aufzuhalten, doch scheint immer noch, trotz jahrzehntelanger Warnungen der Wissenschaft, das Wirtschaftswachstum wichtiger, als unsere Lebensgrundlage, die Natur. „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen, werdet Ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann“, wie es in einer alten indianischen Weissagung heißt, die in den 1980er Jahren von Greenpeace verbreitet wurde. Sie ist heute aktueller denn Je.
Den Klimawandel zu bekämpfen bedeutet für uns, die wir in der „ersten Welt“ leben, drastische Einschnitte hinzunehmen. Dies ist nicht mehr als Rechtens, da wir in der Vergangenheit und auch bis heute noch die größten Verursacher des Treibhauseffektes und damit des Klimawandels sind. Dieser Verantwortung müssen wir irgendwann gerecht werden. Renommierte Forscher sagen, dass sich der Klimawandel nur noch drosseln lässt, nicht aber rückgängig gemacht werden kann. Es lässt sich heute nicht mehr leugnen, der Klimawandel kommt und niemand kann absehen, welche Dominoeffekte und Auswirkungen er mit sich bringt.
Staaten wie die USA, die zu den größten Umweltsündern auf der Erde zählen und sich nicht dieser Verantwortung stellen indem sie Klimaschutzziele und Abkommen stets boykottieren, nicht beitreten oder aussteigen, wird es dringend Zeit klarzumachen, dass wir nur eine gemeinsame Erde haben, die für alle Lebewesen und nicht nur für Supermächte da ist. Die Weltgemeinschaft muss solch egoistisches und rücksichtsloses Handeln sanktionieren. Auch, wenn es uns Geld kosten sollte. Wir stehen am Scheideweg, wir müssen uns grundlegend entscheiden: Ist uns Geld oder die Umwelt bzw. Natur wichtiger. Bei dieser Frage gibt es leider keine Kompromisse.
Deutschland ist international Vorreiter im Umweltschutz und oberflächlich betrachtet umweltpolitisch engagiert. So hat sich Deutschland verpflichtet bis zum Jahr 2020 den CO² Ausstoß um 40% im Vergleich zu 1990 zu reduzieren. Tatsächlich verbrauchen wir im Verkehr noch heute soviel CO² wie 1990 [ref]Rhein-Zeitung Koblenz, Nr. 183, 09.08.2018, S. 6[/ref], trotz aller Neuerungen und Milliarden an Entwicklungsgelder. Das selbstgesetzte Ziel wird Deutschland nicht mehr erreichen können, insbesondere da kein verantwortlicher Politiker einschneidende Veränderungen beschließen möchte. Wir hängen am Joch des Wirtschaftswachstums und für alle Politiker ist diese Prämisse alternativlos.
Massentierhaltung und die intensive Bewirtschaftung von Ackerflächen verschärfen die Situation weiter und sind nur ein Aspekt notwendiger Veränderungen. Massenhaft Billigfleisch dürfte es zukünftig nicht mehr geben. Weiterhin müssen wir den Verkehr wieder auf die Schienen und in Busse bringen. Die Strassen müssen entlastet werden und wir müssen aktiv daran arbeiten, dass die Zahl der Autos sinkt. Dies am besten durch einen kostenlosen öffentlichen Personennahverkehr, der sowieso seit jeher zur öffentlichen Grundversorgung zählt, wie es andere Städte, wie z.B. die estnische Hauptstadt Tallinn vormachen. Denn durch den Abrieb der Reifen sind PKW und LKW einer der größten Verursacher von Mikroplastik und zudem starke Produzenten von Treibhausgas in Form von CO2. Wir brauchen keine neuen Strassen, sondern weniger Autos und diese CO² neutral. Wir müssen die Natur als universellen Wert in der Politik akzeptieren und konsequent verfolgen, nur so wird sich nachhaltig etwas ändern können.